Alles Theater?

Eine Messingplakette mit der Aufschrift „Land:Gut2020“ funkelt seit dem 8. Juni 2020 an der Groß Schönebecker Immanuelkirche und im Kirchgarten steht seit diesem Tag ebenfalls ein Martin-Luther-Apfelbaum, von dem es gemäß seiner Thesen nur 95 Stück geben soll. Schild und Baum sind Symbol des Wachsens und Werdens des gemeinsamen Projektes „Alles Theater?“ von Kirchengemeinde und Grundschule.

Entstanden ist es bereits im vergangenen Jahr mit der Inszenierung der Weihnachtsgeschichte, die im Ort großen Anklang gefunden hatte. Rund 15 Schüler aus der Grundschule waren und sind hier aktiv.

Im Kulturbüro des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist man nun auf das religionspädagogische Theater- und Kunstprojekt aufmerksam geworden. Groß Schönebeck wurde als einer von 20 Orten in den neuen Bundesländern in das Förderprojekt „Land:Gut2020“ aufgenommen, das durch das Kulturbüro der EKD initiiert wurde und wesentlich durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird. Das Ziel besteht darin, gemeinsame kreative Projekte zwischen Kirchengemeinden, Schulen und kulturell aktiven Vereinen auf dem Land zu würdigen und zu unterstützen.

Für die Groß Schönebecker bedeutet dies ganz konkret eine finanzielle Unterstützung von rund 8.000 Euro. So konnte Pfarrerin Sabine Müller voller Freude berichten, dass von dem Geld eine Bühne, Tontechnik mit Mikrofonen und Lautsprechern sowie ein Tanzboden für die Bühne angeschafft wurden. Außerdem kann von der Förderung das Künstlerhonorar bezahlt werden, denn die Kinder werden von der Schauspielerin Sula Pferdt aus Groß Schönebeck professionell begleitet. Ziel ist auch in diesem Jahr wieder ein besonderer Krippenspiel-Auftritt zu Weihnachten.

Darüber hinaus hat man in Groß Schönebeck das Entstehen einer festen Theatergruppe im Zusammenwirken von Kirchengemeinde und Grundschule im Blick.

Im Ort selbst trifft das Vorhaben auf viel Wohlwollen. „Wir freuen uns, dass viele Kinder mitwirken und aktiv sind“, meinte Ortsbeiratsmitglied Klaus Diezel. Er kündigte außerdem an, dass der Ortsbeirat und der Bürgerverein eine finanzielle Unterstützung zur Reparatur der Kirchturmuhr planen.